Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Depressionen deutlich gestiegen

28. Februar 2022

Die Pandemie hat auch in Berlin massive Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung von Minderjährigen. So hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit depressiven Episoden in Berliner Krankenhäusern stationär behandelt wurden, im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr mit einer Steigerung um 84 Prozent nahezu verdoppelt. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Sonderanalyse der DAK-Gesundheit, die die Universität Bielefeld erstellt hat. Volker Röttsches, Landeschef der DAK-Gesundheit in Berlin, sieht eine „besorgniserregende Entwicklung“.

Depression ist eine Diagnose, die seit dem Beginn der Pandemie öfter Kindern und Jugendlichen ausgestellt wird. Auch Alkoholmissbrauch und krankhaftes Übergewicht wurden in Berlin und Brandenburg häufiger festgestellt, zeigt eine Studie der DAK. Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der neu an Depressionen erkrankten Kinder und Jugendlichenin Berlin und Brandenburg deutlich gestiegen. Das zeigen Zahlen der Krankenkasse DAK-Gesundheit, die am Mittwoch veröffentlicht werden.

In Berlin sei besonders auffällig, dass im ersten Pandemiejahr 2020 bei den 15- bis 17-Jährigen über 17 Prozent mehr Jugendliche als im Vorjahr erstmals mit einer Depression behandelt worden. Bei den Fünf- bis Neunjährigen blieben die Zahlen konstant, bei den Zehn- bis 14-Jährigen gab es demnach hingegen einen leichten Rückgang.

In Brandenburg wurden im selben Jahr rund ein Drittel mehr Mädchen und Jungen erstmals mit einer Depression ärztlich behandelt als im Vorjahr. Besonders betroffen waren Kinder zwischen zehn und 14 Jahren. Bei den Zehn- bis 14-Jährigen war es demnach ein Plus von 33 Prozent, bei den Fünf- bis Neunjährigen von 30 Prozent. Unverändert blieb die Neuerkrankungsquote bei Jugendlichen zwischen 15 und 17.

Weitere Informationen: https://www.dak.de/dak/landesthemen/kinder–und-jugendreport-berlin-2426592.html#/

Während der Corona-Pandemie sind Jugendliche in Berlin wegen Alkoholmissbrauchs häufiger in ärztlicher Behandlung als im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2020 ist der Anteil der Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren, die in Folge erheblichen Alkoholkonsums in der Hauptstadt ärztlich oder im Krankenhaus behandelt wurden, gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent angestiegen.

Weitere Informationen: https://www.dak.de/dak/landesthemen/kinder–und-jugendreport-berlin-2533278.html#/